Die Wewelsburg und ihre Rolle im System der SS und der Konzentrationslager

Die Wewelsburg ist ein burgähnliches Renaissance-Schloss in dem Dörfchen Wewelsburg, das zur Stadt Büren im Kreis Paderborn gehört. Sie wurde von 1603 bis 1609  auf einem Bergsporn oberhalb des Alme-Tales errichtet und ist wegen ihrer Dreiecksform in Deutschland einzigartig.

Nachdem die Burg lange Zeit im Besitz des Grafen von Waldeck und später der Fürstbischöfe von Paderborn gewesen war, wurde Heinrich Himmler auf das außergewöhnliche Gebäude aufmerksam gemacht. Er war auf der Suche nach einem Standort für eine Reichsführerschule als ideologisches Zentrum seiner SS in Ostwestfalen-Lippe, dem sogenannten "Kernland der Germanen".  Für eine symbolische Reichsmark pro Jahr pachtete die SS 1934 die Burg von der Stadt Büren und verpflichtete sich im Gegenzug zur Instandhaltung.

Für die umfangreichen Baumaßnahmen wurde eigens ein Konzentzrationslager errichtet, das KZ Niederhagen als sogenanntes "Schutzhaft-Lager", das zunächst als Außenlager von Sachsenhausen, dann von September 1941 bis Mai 1943 als selbstständiges Lager und anschließend als Außenlager von Buchenwald geführt wurde.

In Niederhagen waren etwa 3900 Häftlinge inhaftiert: Zeugen Jehovas, politische Häftlinge, Romas, Homosexuelle, Juden und Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene aus Polen, der Sowjetunion, der Tschechoslowakei, Frankreich, Belgien und den Niederlanden. 1285 Häftlinge starben im Programm "Vernichtung durch Arbeit" im Steinbruch, an Hunger, Kälte, Misshandlungen und Krankheiten. In der Exekutionsstätte des Lagers wurden 42 Menschen erhängt und 14 erschossen.

 

Als Reichsführerschule war die Wewelsburg für die SS von relativ untergeordneter Rolle. Allerdings fand hier das entscheidende Treffen statt, bei dem die SS-Führer auf den Überfall auf die Sowjetunion eingeschworen wurden.

Als ideologisches Zentrum spielte die Burg schon eine größere Rolle. Himmler ließ Archäologen nach Beweisen dafür suchen, dass seine SS in der direkten Nachfolge germanischer Ahnen stand. Zudem definirte er den Nordturm der Burg, der auf der Spitze des Bergsporns errichtet worden war, als "Mittelpunkt der Welt". Umsiedlungsmaßnahmen Wewelsburger Bürger und ein gigantischer Umbau des Dorfes sollten das ausdrücken.

Heute befinden sich in der Burg eine Jugendherberge und ein Museum. Zudem wurde das Wachhaus der SS zum Kreismuseum ausgebaut.

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